Bei der Masse an Fotos, die heutzutage mit den Kameras produziert werden, wird es scheinbar nicht mehr so wichtig, sich um jedes einzelne Foto zu kümmern.
Mein normaler Workflow beginnt immer mit einer kurzen Durchsicht der Neuzugänge: Schärfe?, Belichtung?, Motiv?, brauchbar?. Was da meinem kritischen Blick missfällt, wird gnadenlos gelöscht. Im zweiten Schritt werden dann die Foto bearbeitet, die mir am Besten gefallen, der Rest wartet auf eine „Wiederentdeckung“.
Gelegentlich schafft es aus irgendeinem Grund, ein Foto durch dieses Raster durchzurutschen und das macht mich neugierig. Meine Fotos werden immer im RAW Format aufgenommen, das ermöglicht einen erweiterten Spielraum bei der Bearbeitung.
Dieses Foto wurde nur im RAW Konverter bearbeitet und ich finde es immer wieder beeindruckend, was da noch alles möglich ist und es muss nicht immer Photoshop/Lightroom sein.

unbearbeitet
Was macht Ihr eigentlich mit Euren weniger guten Fotos?
löschen oder nochmals bearbeiten- einen zweiten Blick darauf werfe…..
bei mir sammelt sich immer einiges an. wenn ich mich dann doch mal zum kritischen sortieren aufraffe, hat sich da jede menge angesammmelt, was weggeworfen bzw. gelöscht werden muss. ist dann eine unglaublich zeitaufwändige arbeit. hab mir dann immer wieder vorgenommen, so was täglich zu veranstalten, komme aber meist nicht dazu…
Der Berg, der unbearbeiteten Fotos kann schon enorme Dimensionen annehmen – das wirkt abschreckend.
Manche Fotos sind eine echte Herausforderung 🙂 und gerade das macht auch Spaß – zu sehen, was geht und zu sehen, was noch zu retten ist.
Was auch immer spannend ist, ist die Tatsache, dass mit den älteren Versionen der Software weniger ging oder man selber heute fitter in der Bearbeitung ist und aus alten Bildern von vor ein paar Jahren noch so viel mehr rauszuholen ist, als man es damals konnte. Daher werden auch „weniger gute“ aufs Eis gelegt.
Ansonsten sieht mein Workflow ähnlich Deinem aus 🙂
Ich find auch, dass die aktuellen SW-Versionen unglaublich viel aus den Fotos herausholen können und dass man im Laufe der Zeit immer mehr Vertrauen zu den einzelnen Funktionen findet und sich auch mehr zutraut.
Es gibt bei mir auch noch einen Schrank voller Dias. Ich bin sicher, ich werde sie nie mehr anschauen, sie unbesehen in den Müll zu werfen bringe ich (noch) nicht fertig. Auf dem Rechner lösche ich von Zeit zu Zeit Fotos in Hundertereinheiten. Manches erledigt sich im Lauf des Lebens. 😉 Viel zu viele Fotos bewahre ich auf, was zu Folge haben wird, dass die Festplatte irgendwann voll ist. Mein Umgang mit den Fotos ist kein vernünftiger, aber es wird besser. Unscharfe Fotos lösche ich inzwischen gleich.
Wie Dein schönes Beispiel zeigt, kann man inzwischen, dank immer besserer Software, einiges aus Fotos herausholen. Es ist wie bei den Menschen, man muss sie nur richtig behandeln.
Das mit den Dias ist bei mir ein wunder Punkt. Vor fast 30 Jahren hatte ich während eines Umzuges meine gesamten Dias, das waren über 10.000 Stück, auf mysteriöse Weise verloren. Ein Freund ist grad dabei seine Dias einzuscannen und so bekomme ich wenigsten einige von den gemeinsamen Reisen. Tipp von wir: behalte Deine Dias, es kommt der Tag, an dem Du sie gerne wieder ansehen möchtest und die passenden Geräte wird es auch geben.
Die unscharfen Fotos haben bei mir auch keine Chance, außer den gewollten natürlich. Der Vergleich mit den Menschen gefällt mir. Gut behandelt ist man gerne beisammen und Freunde verlieren tut auch weh (Dias).
Wenn das nicht eine so zeitfressende Angelegenheit wäre, hätte ich sie auch schon alle eingescannt. Seufz.
Großartig! Ich gehe genauso vor. Manchmal braucht man mehr zeit, das zu entdecken, was sich versteckt. 🙂
Ist irgendwie wie Ostern
Gelöscht werden die unscharfen und doppelten Fotos – der brauchbare „Rest“ wandert ins Archiv udnwird ab und an durchgeschaut…man kann ja nie wissen. Was ich gestern mies fand mag ich vielleicht übermorgen.
Gutes Entscheidungskriterium, der Geschmack ändert sich und vielleicht trifft sich irgendwann Bild und Geschmack.
Ich lade meine Bilder konsequent in Lightroom, vergebe Stichwörter und Sterne von 1-5. Wobei die 1er schlecht sind und nur dann aufgehoben werden, wenn z.B. von familierem Wert. Bei Reisen funktioniert das nur (aufgrund der Menge, 2000?) wenn ich mich jeden Abend im Hotel eine halbe Stunde drum kümmere. Macht mir aber Spass.
Die bearbeiteten bekommen dann noch eine Markierung gelb. Dh. wenn ich USA Bilder ab 3 Sternen mit Stichwort Wüste und Familie suche, bekomme ich nur die, die ich brauche.
Ich lösche nur wenig, habe aber auch genug Festplatten. Ich sichere auf einer externen 2.5Zoll für zuhause und eine für den elternlichen Safe, die gibt es mittlerweile mit 3TB. Also, warum löschen?
Mit der Bewertung und Stichwortvergabe gehe ich ähnlich vor. Die nicht ganz so guten bis schrottigen Fotos lösche ich nicht aus Platzgründen, sondern wegen der Übersichtlichkeit, da ich immer wieder die Ordner durchstöbere und es mich irgendwann genervt hat, zwischendurch Fotos „ohne Wert“ sehen zu müssen.
Hmm, für was braucht man Fotos die offensichtlich nicht gelungen sind? Weil sie technisch missraten sind oder von der Bildgestaltung her nicht funktionieren. Da bin ich ehrlich gesagt auch radikaler und lösche alles, was man „nicht gebrauchen“ kann.
Viele Grüße in die Runde und den herrlich kontrovers diskutierten Beitrag!
Mario
Also, die technisch mißratenen mache ich auch weg, oder doppelte. Die hätten dann einen Stern bekommen und Bilder mit einem Stern gibt es bei mir eigentlich nicht.
Eine Datensammlung sollte eben auch eine gewisse Übersicht haben und dazu gehört auch eine „Säuberung“.
Leider lösche ich die nicht so gelungenen Fotos. Aber dein Beitrag gibt mir einen Anstoß, nochmal darüber nachzudenken. Danke!
Ich behalte nur diejenigen, die wirklich gut sind und die ich jederzeit bereit bin der Öffentlichkeit zeigen zu wollen. Aufgrund der Menge an Bildern, die ich so produziere, kommt es kaum vor, dass ich ältere Bilder noch einmal bearbeiten würde. Die Option „Vielleicht irgendwann einmal“ gibt es nicht bei mir. Ausgenommen sind natürlich die reinen Erinnerungsbilder.
Genau, der ganze Kram von „vielleicht schau ich´s mir doch noch mal“ belastet nur und um Fotos, die man nicht hat, braucht man sich nicht kümmern.
Hallo Gerhard,
ich lösche eigentlich radikal, alles was nicht erste Wahl (also das entscheidende Bild) oder 2 Wahl ist (max.3-4 weitere Varianten des 1 Wahl Motivs) , lediglich bei freien Projekten aus dem Bereich Landschaft ,Architektur behalte ich bis auf die technisch,gestalterisch missratenden Motive alles…ist mir aber in 10 Jahren noch nicht vorgekommen das ich 3 Jahre später ein anderes Bild besser als die 1 Wahl fand…manchmal fange ich dann an an so einem Motiv herumzubasteln…und lasse es nach 2 Stunden wieder entnervt…es wird einfach durch die Lagerung nicht besser 🙂
LG Jürgen
Radikales aussortieren ist wohl die beste Methode, den Überblick zu behalten und wenn es einmal die beste Wahl war, bleibt es die Beste.
die ganz miesen löschen, einigermaßen brauchbare F. bleiben auf der Platte. Könnte mich aber nicht erinnern, dass schon mal eins benötigt wurde 😉
Hat dies auf Joe Photographer rebloggt und kommentierte:
Genau so geht es mir auch ab und an! 😉