Naturpfad

Moos in der Landschaft

Moose

Sie bilden wunderschöne, grüne, dichte Teppiche am Waldboden, haben es gern feucht und sehen irgendwie gar nicht aus wie das, was man sich so unter einer Pflanze vorstellt: die Moose.
Die Moose verfügen im Vergleich zu anderen Landpflanzen sehr einfach aufgebaut. Sie haben zwar häufig etwas, das wie eine Knospe, ein Stängel, Blättchen oder eine Wurzel aussieht. Doch streng genommen besitzen sie all dies nicht. Ihre Wurzeln dienen nicht dazu, die Pflanze mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen.
Das Wasser nehmen Moose vor allem über die Blättchen auf. Sie bevorzugen daher vor allem feuchte Standorte. In der Regel verfügen die Moose nicht über Leitgefäße, die das Wasser in der Pflanze transportieren könnten.
Warum Moose so einfach gebaut sind, lässt sich anhand ihrer Entstehungsgeschichte erklären. Die Moose gelten als die ältesten Landpflanzen. Forscher haben Fossilien gefunden, die darauf hinweisen, dass sich die Moose vor etwa 450 bis 440 Millionen Jahren in drei Linien aufgeteilt haben: in die Lebermoose, Hornmoose und Laubmoose.
Ihre Namen verdanken die unterschiedlichen Moose ihrem Aussehen: Das eher rundliche Lebermoos erinnerte die Namensgeber einst an eine Tierleber. Hornmoose sind länglich mit einem ausgeprägten Stängel, dem Horn. Laubmoose haben feine, oft nur eine Zelllage dicke Blättchen, die an Laub erinnern.
Von den Lebermoosen gibt es weltweit etwa 4000 Arten, von den Hornmoosen etwa 150 Arten, von den Laubmoosen geschätzte 10.000. Nicht alles aber, was Laien als Moos bezeichnen würden, ist auch eines.

Überleben in trockenen Zeiten

Moose können lange Trockenzeiten von mehreren Monaten überstehen, etwa in der Wüste. Sie sind sehr widerstandsfähig und genügsam. Sie überleben selbst dann, wenn ihre Zellen fast ausgetrocknet sind. Wie machen sie das? Indem sie den Stoffwechsel herunterfahren. Pflanzen, die höher entwickelt und komplizierter aufgebaut sind, würden unter ähnlichen Verhältnissen absterben. Die Moose schalten auf Sparflamme, wenn es zu trocken ist. Sobald es regnet, erwachen sie wieder zu neuem Leben.
Die Moose verfügen über eine extrem hohe Austrocknungstoleranz, sagen Forscher. Auch Kälte kann vielen Moosen wenig anhaben. Diese Eigenschaften haben es den Moosen ermöglicht, alle Klimazonen auf der Erde zu erobern.
Das Brunnenlebermoos etwa, die am weitesten verbreitete Art unter den Lebermoosen, kann man sowohl in den Tropen als auch in der Arktis finden. Die Pflanze braucht weder bestimmte Licht- noch Bodenverhältnisse.

Wichtige Funktion der Moose

In der Natur erfüllen Moose wichtige Funktionen: Sie speichern beispielsweise Wasser. Das Torfmoos kann das 26-fache seines Trockengewichts an Wasser aufnehmen. Moose reagieren sensibel auf Schadstoffe in der Luft – und dienen daher als Bioindikatoren.
Wenn an einem Ort ein bestimmtes Moos anzutreffen ist, dann sagt das etwas über die Umweltbedingungen an diesem Ort aus. Und wenn kein Moos wächst, dann hat das auch etwas zu bedeuten.

Quelle: Planet Wissen

6 thoughts on “Moos in der Landschaft

  1. o)~mm

    Sehr schön! Moose haben für mich ihren großen Reiz, wenn ich nah ran gehe mit der Kamera. So schöne Strukturen, die man mit dem bloßen Auge nicht wahrnimmt. Kleine Welten!

    ..grüßt Syntaxia

  2. Monika

    Moosmännchen auf dem großen Bild, die sehen ja putzig aus.
    Moos ist wirklich was feines, und wie schön es gestaltet ist, sieht man nur in der Nähe, bei weiterer Betrachtung ist es ein herrlich grüner Teppich!
    Sehr schöne Bilder, liebe Grüße
    Monika.

    1. gerhard Post author

      Der ganze Wald ist voller Leben, die Moosmännchen bleiben ganz still stehen, wenn sie entdeckt werden.
      LG Gerhard

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