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Burgruine Perwarth

Die bewegte Geschichte der Burgruine Perwarth

Eingebettet in die sanften Hügel der Gemeinde Randegg in Niederösterreich liegt die Burgruine Perwarth – ein geschichtsträchtiger Ort, der auf eine jahrhundertelange Vergangenheit zurückblickt.

Vom mittelalterlichen Herrschaftssitz zur Ruine

Die Ursprünge der Burg Perwarth reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, als erstmals die Familie von Perwarth urkundlich erwähnt wurde. Über Jahrhunderte diente die hochgelegene Anlage als Wehr- und Wohnsitz. Im Jahr 1410 wurde die Burg während eines Erbfolgestreits mit den einflussreichen Wallseern zerstört – ein erster markanter Einschnitt in ihrer Geschichte.

Ein weiterer Wendepunkt folgte 1549, als Christoph Freiherr von Concin die alte Burg aufgab und stattdessen im Tal das Schloss Niederperwarth errichten ließ. Die hochgelegene Burganlage verlor dadurch zunehmend an Bedeutung und verfiel nach und nach.

Besitzerwechsel und Verfall

In den folgenden Jahrhunderten wechselte Perwarth mehrfach den Besitzer – darunter befanden sich Adelsgeschlechter wie die Tattenbach, Colonna von Fels und Zinzendorf. 1834 gelangte die Herrschaft schließlich in den Besitz von Kaiser Franz I., der sie mit der benachbarten Herrschaft Wieselburg vereinte.

Nur wenige Jahre später, 1852, wurde die Ruine endgültig aufgegeben. Wertvolle Baumaterialien wurden entfernt, die Anlage dem Verfall überlassen.

Ein Ort im Wandel: Sanierung und neue Perspektiven

Nach langer Zeit des Stillstands wurde die Burgruine 1998 von der Marktgemeinde Randegg erworben. Doch erst 2020 begann ein neues Kapitel: Der ausgebildete Gewölbebauer Anton Wagner übernahm die Ruine mit dem Ziel, sie zu sanieren und als Kulturstätte neu zu beleben.

Seither wird Schritt für Schritt an der Wiederherstellung gearbeitet: Mauern wurden freigelegt, Gewölbe gesichert, erste sanitäre Einrichtungen und eine einfache Küche geschaffen. Der historische Innenhof soll künftig als Veranstaltungsort dienen – etwa für Konzerte, Lesungen oder regionale Märkte.

Das Projekt wird durch LEADER-Fördermittel unterstützt und verfolgt ein klares Ziel: Die Ruine Perwarth soll zu einem Ort der Begegnung und Kultur im Kleinen Erlauftal werden – lebendig, offen und geschichtsbewusst.


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