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Burgruine Reinsberg

Die Burgruine Reinsberg – Ein Ort voller Geschichte und Kultur

Die Burgruine Reinsberg ist eine der bekanntesten historischen Anlagen im niederösterreichischen Mostviertel. Sie liegt oberhalb der kleinen Gemeinde Reinsberg und bietet nicht nur eine wunderschöne Aussicht über das Tal, sondern auch spannende Einblicke in die Geschichte des Mittelalters. Heute ist sie ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart auf besondere Weise miteinander verbunden sind – durch Konzerte, Theateraufführungen und Kulturveranstaltungen, die in den alten Mauern stattfinden.

Die Geschichte der Burg Reinsberg

Die Anfänge der Burg reichen weit zurück. Schon im 12. Jahrhundert wurde sie erbaut, um die Region zu sichern und Machtansprüche durchzusetzen. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1215, damals unter dem Namen castrum in Rainsperch. Die Burg war ursprünglich ein Lehen der Bischöfe von Regensburg, doch im Lauf der Zeit ging sie in den Besitz verschiedener Adelsfamilien über – unter anderem der Herren von Lengenbach, Wallsee, Zelking und Oedt.

Im 16. Jahrhundert erlebte die Burg einen großen Umbruch. Während des Bauernaufstands 1597 wurde sie geplündert und teilweise zerstört. In den folgenden Jahrzehnten verlor sie an Bedeutung und begann langsam zu zerfallen. Trotzdem blieb sie als Symbol für die frühere Herrschaft über das Tal sichtbar.

Im Jahr 1834 wurde die Burgruine von Kaiser Franz I. erworben, später gelangte sie in den Besitz der Republik Österreich. Doch es sollte noch bis 1997 dauern, bis sich jemand ernsthaft um den Erhalt der Anlage bemühte: Die Gemeinde Reinsberg kaufte die Ruine und begann, sie zu sanieren und für kulturelle Zwecke zu nutzen.

Architektur und Besonderheiten

Obwohl von der ursprünglichen Anlage heute nur noch Teile erhalten sind, ist die Ruine architektonisch sehr beeindruckend. Besonders auffällig ist die moderne Überdachung des unteren Burghofs, die in ihrer Art weltweit einzigartig ist. Ein 35 Meter hoher Kranarm trägt ein großes, leichtes Metalldach (19 x 22 Meter), das sich verschieben lässt und den Innenhof wetterfest macht.

Diese Kombination aus mittelalterlicher Steinarchitektur und moderner Technik ermöglicht eine flexible Nutzung der Anlage. Besucher können heute durch verschiedene Teile der Burg spazieren, zum Beispiel den Rittersaal, die Aussichtsterrasse oder den ehemaligen Getreidespeicher. Die historische Atmosphäre ist überall spürbar.

Die Burgarena Reinsberg heute

Die modernisierte Anlage wird heute als Burgarena Reinsberg bezeichnet und ist ein überregional bekannter Veranstaltungsort. Dort finden jedes Jahr viele verschiedene Events statt: Konzerte, Opernaufführungen, Theaterstücke, aber auch private Feiern wie Hochzeiten oder Firmenevents.

Besonders beliebt sind die jährlichen Opernfestspiele, die seit 2002 auf der Burg stattfinden. Dabei treten renommierte Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland auf. Auch Schulveranstaltungen, Open-Air-Kino oder Literaturlesungen finden regelmäßig statt. Die Burg bietet Platz für bis zu 1.400 Gäste und ist barrierefrei erschlossen, was sie auch für ein breites Publikum zugänglich macht.

Bedeutung für die Region

Die Burgruine Reinsberg ist nicht nur ein Ort für Geschichte und Kultur, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region. Sie zieht zahlreiche Besucher aus ganz Österreich und darüber hinaus an, was der Gastronomie, dem Tourismus und der Gemeinde zugutekommt. Darüber hinaus trägt sie dazu bei, das kulturelle Leben in der ländlichen Region zu fördern.

Die erfolgreiche Sanierung und moderne Nutzung der Burg zeigen, dass Denkmalschutz und Innovation Hand in Hand gehen können. Statt die Ruine einfach verfallen zu lassen, wurde sie zu neuem Leben erweckt – als Treffpunkt für Kunst, Geschichte und Gemeinschaft.


One thought on “Burgruine Reinsberg

  1. aufden2tenblick

    Das finde ich eine tolle Sache – Kunst dort hineinzubringen!
    Weiter südlich von hier gibt es eine Burgruine die ein Standesamt beinhaltet – auch eine Möglichkeit Menschen für den steinernen Zeitzeugen zu interessieren.

    Liebe Grüße,
    SyntaxiaSophie

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